Monsieur Curie

Alle ferromagnetischen Körper verlieren oberhalb einer für die einzelnen Substanzen charakteristischen Temperatur ihre ferromagnetischen Eigenschaften. Dies stellte 1895 Pierre Curie fest, und nach ihm ist diese Temperatur benannt worden (Curie-Temperatur, Curie-Effekt).

Genau betrachtet handelt es sich um einen Temperaturintervall mit Hysterese, und die hier angegebenen Zahlen sind der Einfachheit halber Mittelwerte:

Cobalt 1130 oC
Eisen 780 oC
Nickel 370 oC
Gadolinium 17 oC

Monsieur und Madame
Curie-Pendel
Man baue ein Fadenpendel aus einem entmagnetisierten NdFeB-Magnet oder einem Stück Nickel und einem hitzebeständigen "Faden" (dünner Kupferdraht). Dann wird ein Permanentmagnet derart positioniert, dass er das Pendel aus seiner Ruheposition anzieht.

Unter dieses schiefe Pendel wird eine Kerze gestellt, und los geht's. Ist das Pendelgewicht heiß genug, hat der Magnet keine Wirkung mehr und es beginnt zu pendeln. Dabei kühlt es ab, wird irgendwann wieder angezogen, kommt unter die Flamme usw.
Genaueres zu den Materialeigenschaften der verwendeten Magneten Extrablatt: Permanentmagnete
http://www.scitoys.com/scitoys/scitoys/magnets/magnets.html#curie_effect
Curie-Motor
Eine drehbare ferromagnetische Scheibe beginnt gemächlich zu rotieren, wenn sie an einer Stelle über ihre Curie-Temperatur erwärmt wird und ein Permanentmagnet in der Nähe ist. Das geht auch mit einem Zylinder.
Es gibt ferromagnetische Legierungen, deren Curie-Temperaturen in der Nähe der Zimmertemperatur liegen. So z. B. Nickel-Kupfer-Legierungen (nach ihrem Entdecker "Monel"-Legierungen genannt). Sie sind je nach Zusammensetzung bis 25 oC und 100 oC magnetisch. Beim Mischungsverhältnis 68.5 % Nickel, 29% Kupfer, 1% Eisen, 1% Mangan (Rest: Silizium, Schwefel, Kohlenstoff) liegt die Curie-Temperatur bei 60 oC.
http://members.jcom.home.ne.jp/kobysh/experiment/curie/curie.html

Zurück zu "Magnetisches" Letzte Änderung 25.2.2002