Wendekreisel
Stehaufkreisel
Tippe Top, Tippy Top

Dreht er sich nicht, zeigt der Stift nach oben, er verhält sich wie ein Stehaufmännchen. Versetzt man ihn in rasche Drehung, wendet er und stellt sich nach wenigen Sekunden auf den Stift. Der Schwerpunkt wandert entgegen der Schwerkraft von der tiefsten in die höchste Lage. Dabei bleibt der Drehimpuls raumfest, da sich seine Drehrichtung umkehrt. Die Reibung auf der Unterlage spielt beim Aufrichten eine große Rolle. Sie sollte nicht zu klein (Glas) und nicht zu groß sein. Das Verhalten des Wendekreisels ist nicht vollständig theoretisch geklärt.

Dieser vermutlich schon früher bekannte Kreisel wurde 1891 von der deutschen Physikerin Helene Sperl als Wendekreisel patentiert. Die in der Patentschrift gezeigten Kreisel sind leider keine richtig wendenden Wendekreisel.
DE-Patent Nr. 63261 C1 (1891)

DE-Patent Nr. 613285 C1 (1933)
Ein absichtlich nicht richtig wendender Wendekreisel
mit wulstigen Rand von Alfred Lomnitz.

Kann als eine Art Würfel verwendet werden.

Um einen richtig wendenden Wendekreisel aus einer durchgesägten Kugel mit Stift zu bauen,
  • muss er sich wie ein Stehaufmännchen verhalten,
  • darf die Kante beim Neigen nicht die Unterlage berühren können, sondern der Stift muss vorher auftreffen.


DE-Patent Nr. 811096 C1 (1948)
Die patentierten Kreisel von
(Oscar?) Oskar Hummel
wenden sich vollständig.

DE-Patent Nr. 889574 C1 (1949)


GB-Patent Nr. 656540 A (1950)
Noch ein Patent,
diesmal von
Werner Østberg.

Keine geringeren als
Wolfgang Pauli und Niels Bohr
wenden sich einem Wendekreisel zu
(anlässlich der Eröffnung
des Instituts für Theoretische Physik
in Lund, Schweden, 1951).

Theoretische Wendungen http://www.physik.uni-augsburg.de/~wobsta/tippetop/index.shtml.de


DE-Gebrauchsmuster Nr. 1669737 U (1953)
Ein Wendekreisel mit Bleistiftanspitzer.

DE-Gebrauchsmuster Nr. 9000223 U1 (1990)
Ein Wendekreisel als Verpackung.

DE-Gebrauchsmuster Nr. 09215828 U1 (1992)
Ein nettes Zubehör: Die Kreiselpalette von Otto Laupp.

DE-Gebrauchsmuster Nr. 20008902 U1 (2000)
Ein Wendekreisel mit Haltevorrichtung für CD's.



Ei, Ei: Ellipsoidales
Hart gekochte Eier verhalten sich wie Wendekreisel.
Versetzt man sie um die Querachse in rasche Drehung,
stellen sie sich nach kurzer Zeit auf ihr spitzes Ende.

DE-Offenlegung Nr. 4039078 A1 (1990)
Kein Witz:
(sollte wohl ein Patent werden)

Ein Ei mit Antriebsvorrichtung per Spiralfeder.
CH-Patent Nr. 40782 A (1907)

Eine Vorrichtung zur Demonstration eines sich aufrichtenden ellipsoidalen Rotationskörpers.
DE-Gebrauchsmuster 20304376 U1 (2003)

Zurück zu "Mechanisches" Letzte Änderung 15.3.2005