Heron hat eine ausführliche Beschreibung der antiken Wasserorgel hinterlassen, die er 'organon hydraulikon' nannte. Sie soll im 3. Jh. v. Chr. von Ktebesios aus Alexandrien erfunden worden sein und war in römischer Zeit ein beliebtes Instrument für die Hausmusik reicher Römer und zur Untermalung bei Gladiatorenkämpfen. Eine Orgel besteht aus mindestens einer Pfeife, die unmenschlich gleichmäßig und beliebig lange mit Luft versorgt wird. Dieses schwierige Problem ist prägend für die Geschichte der Orgel. Die "Lunge" der Orgel heißt Luftregler, Luftkessel oder Pnigeus, und besteht bei der Hydraulis aus einer Druckglocke, die sich unter Wasser befindet. Die mittels einer Pumpe mit Rückschlagventil hineingedrückte Luft verdrängt das Wasser, welches wiederum beim "Atemholen" der Pumpe zurückströmt und den nun gleichmäßigen Luftstrom zu den Pfeifen aufrecht erhält. Eine sehr einfache Vorrichtung zur Bevorratung von Luft und Verringerung von Luftdruckschwankungen, die allerdings je nach Wasserstand die Luft mit insgesamt mehr oder weniger Druck von sich gibt. |
Bläst man in eine einfache Pfeife, so kommt meist nur ein monotoner Ton heraus, der schnell langweilig wird. Abwechslungsreicher ist eine Wasserpfeife, bei der die heraustretende Luft eine Wasseroberfläche bewegt. Es entsteht ein trillernder oder zwitschernder Ton. Der Erfinder der Wasserpfeife, die wie eine Nachtigall klingen kann, ist unbekannt. Historiker schreiben ihn dem Umfeld von Archimedes, Heron oder Ktesbios zu. Die Trillerpfeife ist eine trockene und monotonere Variante der Wasserpfeife. |
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Ein pneumatischer Pfeif-Vogel mit Mini-Hydraulis, zum Aufziehen. |
Platon besaß eine Wasseruhr mit Pfiff. In einen Krug lief kontinuierlich Wasser. Wurde die Krümmung des eingebauten Siphons erreicht, entleerte er sich in ein anderes Gefäß, und die dort entweichende Luft blies in eine Pfeife. | Etwas ganz Besonderes sind Pfeifen, bei denen sich der Bläser aus einer versteckten Öffnung Ruß oder Mehl selbst ins Gesicht bläst. Diese Scherzpfeifen werden Rußteufel, Rußvogel, Mehlreiter oder Scherzvögle genannt. |
Letzte Änderung 15.1.2002 |