Heron's Fontäne
Heron's Brunnen, Heronsbrunnen, Pascalsche Zauberfontäne
Fountain Connection, Wish-U-Well

Die Fontäne besteht aus einer offenen Schale (a) und zwei luftdichten Behältern (b und c), die auf eine raffinierte Weise miteinander verbunden sind. Es geschieht das scheinbar Unmögliche: Wasser sprudelt oben als Fontäne heraus, während sich das Wasser aus Behälter b langsam im Behälter c sammelt. Es ist, als ob das Wasser der Schwerkraft trotzend nach oben fließt. Eine Flüssigkeit kann eigentlich unter ihrem eigenen Druck nie höher steigen, als sie vorher gefallen ist.
Eine labormäßige Version: Ist das Wasser von b nach c gelangt, stellt man einfach c auf den Hocker und b auf den Boden, wobei die Düse in a von einem Ende auf das andere gesteckt werden muss.

Eine schlabbernde Variante (die altmodische, einfache):

Man nehme ein zylindrisches Glasrohr und baue eine Trennwand mit 2 Röhren ein. Dann verschließt man das untere Ende mit einem Stopfen, füllt Wasser in den oberen Teil und verschließt diesen rasch. Es beginnt eine Fontäne zu sprudeln, bis sich alles Wasser im unteren Teil gesammelt hat.

Die zweite Abb. zeigt eine Version mit einem Lampenglas (heute kaum erhältlich) und Korken als U-Rohr-Verbinder und Abschlussstopfen.

Leider muss jedes Mal das Wasser vom unteren in den oberen Behälter umgefüllt werden. Und deshalb...
...die vielfach schlabbernde Variante:

Durch die im Verschluss befindlichen gegenüberliegenden Löcher der Röhrchen fließt auch etwas Wasser in das aufsteigende Röhrchen. Dieses Wasser wird durch den von unten wirkenden Überdruck bzw. durch den zugleich oben entstehenden Unterdruck nach oben befördert und sprutzelt aus dem oberen Röhrchen wieder aus.

Dreht man die Behälter um, beginnt der Vorgang von neuem, da die Anordnung symmetrisch ist.

Bestehend aus Plastik-Getränkeflaschen und Plastik-Trinkhalmen samt Plastik-Verschluss ist dies die modernste Version dieser 2000 Jahre alten Fontäne.

Eine tröpfelnde Variante:

Dieses langweilige Ding besteht aus einem Bierdeckel als Trennscheibe, 2 Wassergläsern, einem gebogenen Röhrchen und Wasser. Man füllt etwas Wasser in das eine Glas (O) und viel Wasser in das andere (U). Den mit dem Röhrchen durchbohrten Bierdeckel legt man auf O, dreht das Ganze um und setzte es auf U, so wie es die Abb. zeigt. Nach einiger Zeit steigt das Wasser von U nach O.

Das Geheimnis: Wasser sickert durch den Bierdeckel nach unten und erzeugt oben einen Unter- und unten einen Überdruck. Wichtig ist das dichte Abschließen der Gläser durch den Bierdeckel.

Eine sich-selbst-füllende-Kannen-Variante

Eine moderne Selbstbau-Variante:

Bestehend aus Plastik-Flaschen, Plastik-Trinkhalmen und Heisskleber.
Mit freundlicher Erlaubnis von Jürgen Kintscher, der eigentlich mit Fontänen nichts am Hut hat. Siehe
http://www.kugelbahn.info/deutsch/haupt/einl.html

1800 Nicholson Beschreibung der hydrostatischen Lampe des Herrn Peter Keir Annalen der Physik 6 96 97 98 99 100 Bild
1810 Resener Beweis, daß es möglich ist, mit einer als Kraft gegebenen Wassermenge und Druckhöhe diese Wassermenge auf eine mehr als doppelt so große Höhe, oder eine mehr als doppelt so große Wassermenge auf die nämliche Höhe zu heben, ohne daß deshalb ein Zuschuß an Kraft erfordert wird Annalen der Physik 35 (1-5) 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 Bild
1845 Andrießen Eine Abänderung des Heronsbrunnens Annalen der Physik und Chemie 140 (2-64) 332 333 334 Bild

Zurück zu "Heron" Letzte Änderung 11.5.2005