Eine sehr einfache, sehr ineffiziente Maschine. Sie funktioniert per Dampf und dessen Rückstoß, ein uralter Antrieb, den die "hochmodernen" Raketen mit ihren Kosmo- oder Astronauten von der Erde wegbringen. Diese erste Dampfturbine der Welt war damals nur eine wissenschaftliche Spielerei. Sie ist eine Hohlkugel, die sich horizontal dreht. Die beiden Drehachsen bestehen aus Röhren, durch die Wasserdampf in die Kugel geleitet wird. Senkrecht dazu gibt es zwei L-förmige Düsen, durch die der Dampf entweichen kann und dessen Rückstoß den Antrieb bildet. Eine praktische Anwendung einer derartigen Konstruktion fand sich erst Jahrhunderte später: In einigen mittelalterlichen Klöstern wurden Ochsen am Spieß gebraten und per Dampfdruck langsam über dem Feuer gedreht. |
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Auf dem guten (?) alten Rückstoß basieren viele ästhetische Objekte (Feuerwerkskörper, manche Springbrunnen), praktische Objekte (Rasensprenger), aus dem Topf springendes Popcorn, aber auch Kriegsmaschinen zum besseren Verkrüppeln und Töten von Menschen und dem Vernichten von deren Werken. |
Ein bezaubernd schönes Kuriosum ist die sich vertikal drehende Dampfkugel (Parfum-Duftkugel), gefüllt mit duftendem Wasser, beheizt mit einem Alkoholbrenner. Weitere "Dampfmaschinen" dieser Art sind hier zu bewundern: Nebenbei: Die Abwärme von Computerprozessoren muss nicht verpuffen, sie kann auch genutzt werden zum verdampfen von Duftölen... |
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"High-Tech"-Varianten mit Teelichtern. |
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Ein gläserner Rundkolben mit einer kleinen Delle im Boden, ein Stopfen mit einem gebogenen Glasrohr, ein stabiler Draht als Halterung, etwas Wasser und eine Alkohol-Lampe: Fertig ist eine Dampfmaschine, die per Rückstoß funktioniert. |
Eine Blech-Flasche mit zwei oben seitlich angebrachten kleinen Düsen (schwer erkennbar), an einer Badewannen-Stopfen-Kette, die sich nicht verdrillen kann. |
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English | http://www.scitoys.com/scitoys/scitoys/thermo/thermo.html |
Ein Reaktions-Wasserrad, das der deutsche Arzt und Physiker Johannes Andreas von Segner 1750 entwickelte und das als "Segnersches Wasserrad" bekannt ist. Viele Rasensprenger arbeiten nach diesem Prinzip, die nur durch den Druck des herauspritzenden Wassers kreisende Bewegung ausführen. Ein einsamer Gartenschlauch wird zum Leben erweckt, wenn Wasser mit genügendem Druck herausspritzt. |
Ein Wasserrad mit Heber. Das Ganze schwimmt mit einem Korken in einem gefüllten Wasserglas. |
Mit "Püsterich" bezeichnet man (im Ruhrpott) etwas, das pustet:
Das Bild des nebenstehenden (eigentlich: nebensitzenden) Püsteriches ist mit freundlicher Erlaubnis des Kunsthistorischen Museums in Wien verwendet. |
Letzte Änderung 18.10.2003 |